exForte Campomolon

Eine nie fertig gestellte Festung

Unsere Erkundungen auf den Hochebenen der sieben Gemeinden, war nach dem Besuch der Festung Serrada abgeschlossen. Nun ging es daran, die gegnerischen Werke aufzusuchen, um sich ein genaues Bild der damaligen Lage machen zu können.
Das exForte Campolongo hatten wir schon Pfingsten 2004 besucht, so dass auf unserem Plan noch die beiden Werke Verena und Campomolon fehlten.

An diesem sonnigen Freitag, den 03.09.04 machten wir uns am frühen Morgen auf dem Weg, um Campomolon einen Besuch abzustatten.

Wir mussten über Caldonazzo und Carbonare wieder nach Folgaria, passierten die Abzweigungen nach Sommo Alto und Serrada und überquerten den Passo Coe, um nach einigen weiteren Kilometern endlich an den Parkplatz gegenüber der ehemaligen Armierungsstraße zu gelangen.

Von Weitem sah der Weg ganz schön lang aus, die Sonne schien schon kräftig und ließ uns eine schweißtreibende Tour befürchten, als wir mit unserem Marsch begannen. Doch die nur sanft ansteigende Straße belehrte uns eines Besseren: Schon nach einer knappen Viertelstunde erreichten wir die Ruinen der ehemaligen Kasernen, die auf der Hälfte des Weges lagen. Und nach einer weiteren Viertelstunde umrundeten wir die große Stützmauer und standen kurz darauf vor den ersten Bauwerken. Zusammengefasst also eine gemütliche Wanderung.

Die Festung heute:

Wenn man um die Stützmauer herumgeht, erreicht man den Zugang zu einem U-förmigen Tunnel, der heute noch begehbar ist. (Das ist übrigens das seltsamste Bauwerk von dieser Festung – siehe Bildbericht). Auf dem großen Vorplatz befinden sich noch einige begehbare kleine Kavernen. Der Zugang zur Batterie ist aber gesprengt, nur noch riesige Felsbrocken, als Überbleibsel der Sprengung verraten seine ehemalige Position. Weil es von hier aus keinen weiteren Aufweg zur Batteriestellung gibt, hat man nur die Möglichkeit, sie über einen kurzen, aber steilen Trampelpfad zu erreichen. Von dort bietet sich nun die Möglichkeit, die Gebäudereste und den Batteriegang zu erkunden.

Es besteht durchaus die Möglichkeit, den Tunnel, einige Kavernen und auch den Batteriegang zu besichtigen. Man sollte nur eine starke Lampe dabei haben, weil sich im diffusen Licht so manche Stolperstelle verborgen hält, oder gelegentlich doch Löcher im Boden klaffen.

Zu den Bildern

Zur Geschichte des Werks

Campomolon wurde nie ganz fertiggestellt. Nur in den Boden eingelassene Markierungen zeigen, wo einst die Geschützkuppeln hätten stehen sollen. Auch die Zugänge waren nicht fertig und die massive Betonüberdeckung fehlte völlig.
Ersatzweise stand auf freier Fläche eine Batterie 280 mm-Geschütze, die während des Krieges die Ortschaft Lusern beschoss und große Opfer unter der Zivilbevölkerung forderte. Als die österreichische Gegenoffensive begann, wurde Campomolon geräumt und gesprengt. Der ausführende Offizier kam dabei ums Leben.

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