Wir parkten auf einer freien Fläche, gegenüber der Zufahrt zum Werk Sommo Alto und wanderten gemütlich in Richtung Werk. Unterwegs begegneten wir den zugewachsenen Überresten von Schützengräben und Batteriestellungen.
Kurz bevor wir dann den Kampfgraben erreichten, überquerten wir zwei künstlich angelegte Terrassen, die von Natursteinmauern gestützt wurden, aber jeweils einen Durchbruch mit Treppen hatten. Große Krater zeugten von Einschlägen schwerer Geschosse.
Unsere Erkundung begann am Kampfgraben, dessen Kontereskarpe durch die Recuperanti komplett zerstört wurde und führte uns dann weiter zum eigentlichen Werk.
Die Außenwände der Kehlseite sind noch komplett erhalten, nur der Kehlkoffer ist weitgehend zerstört.
Die Struktur der – vom Schutt befreiten - Innenräume ist noch erkennbar, es fehlen aber die Zwischendecken zum oberen Stockwerk. Durch eines der Fenster kletterten wir in einen Innenraum und konnten von dort in die Poternen des Werkes einsteigen, um sie zu besichtigen.
Die Begehung war sehr interessant. Obwohl in den Gängen immer wieder die Böden oder Decken fehlten, waren trotzdem noch Treppen erhalten, die uns den Zugang zu den oberen Gängen oder den Ausstieg auf das Dach ermöglichten. Unauffindbar blieben aber der Zugang zu den Kellerräumen und den unteren Poternen.
Auf der Werksoberfläche durchstreiften wir das Trümmerfeld. Hier hatten die Recuperanti furchtbar gehaust, trotz aller Bemühungen konnte ich in dem Schutthaufen nicht mehr erkennen, wo sich die beiden Geschützbatterien befanden. Die einzigen Überreste waren die eines MG- oder Scheinwerferstandes am Hang zum Kampfgraben, von dem noch einige Mauern standen.
Wir machten zahlreiche Fotos und kehrten dann wieder zum Auto zurück, um im Anschluß die dritte und letzte Begehung von Sommo Alto vorzunehmen.
Als letztes Werk des Festungsriegels auf den Hochebenen der 7 Gemeinden, stand noch die Festung Serrada – auch Dosso dell Somme genannt, auf unserem Plan.
Es war das größte Werk (an der Kehlseite 100 m lang) und wurde nach den – zur damaligen Zeit – modernsten Erkenntnissen gebaut. Hier wurde zum ersten und einzigen Mal auch eine Trennung der Batterie auf zwei separate Blöcke vollzogen. Im Gegensatz zu den übrigen Werken, deren Batterien in Reihe standen und durch eine Poterne miteinander verbunden waren, hatte man beim Werk Serrada die Geschütze in getrennten Blöcken untergebracht. So hätte der Gegner mindestens zwei Volltreffer landen müssen, um die Artillerie des Werkes auszuschalten. (Auf dem italienischen Werk Verena durchschlug ein einziger Mörsertreffer die Decke, explodierte im Batteriegang, tötete 49 Mann der Besatzung und setzte das Werk außer Gefecht).
Über den Bau der Festung und geschichtliche Daten von Uli:
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